07/11/2025 0 Kommentare
Ansprache
Ansprache
# Predigten Superintendent

Ansprache
Entpflichtung von Pfarrerin Denise Bongers
Kreuzkirche Hervest, 2. November 2025
Gnade sei mit euch…
Liebe Denise, in diesem Gottesdienst verabschieden wir dich aus deinem Dienst als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Hervest-Wulfen. Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Eickel hat dich zur Pfarrerin gewählt, seit gestern tust du deinen Dienst nun dort. Wir danken Gott für deinen Dienst, für den Einsatz deiner Gaben und Kräfte, für deine Treue und Liebe. Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise Gottes Liebe und Treue bezeugt.
Liebe Denise, nicht alles im Dienst einer Pfarrerin liegt vor Augen. Vieles geschieht im Verborgenen. Und doch können Früchte deines Wirkens wahrgenommen werden. Dafür sind wir dankbar.
Als wir am 26. Juni 2021 im Garten an der Johanneskirche deine Ordination gefeiert haben, hattest du für alle eine kleine Tüte mit Wildblumensamen dabei. Weil es dir ums Wachsen geht. Wer eine Wildblumenwiese zu Hause hat, der weiß, dass die jedes Jahr ein wenig anders aussieht. Je nach den Verhältnissen setzen sich manche Pflanzen durch, andere gehen ein. Neue kommen dazu, buchstäblich „vom Winde verweht.” Einige brauchen mehr Licht, andere weniger. Nicht jeder Boden ist gleich, und mache Blumen brauchen mehr Wasser und Regen als andere. Und so vergeht Jahr um Jahr.
Bei unserem Gespräch in der vergangenen Woche hast du gesagt: „Ich habe hier so viel gelernt!” Das fand ich schön, denn Lernen hat ja auch mit Wachsen zu tun.
Mitten in der Pandemie, im Sommer 2020, kamst du in unseren Kirchenkreis, zunächst im Probedienst an die Johanneskirche. Als dann die Pfarrstelle hier in Hervest-Wulfen frei wurde, bist du – kurz nach der Ordination – hierher gewechselt. Das Presbyterium hat dich gewählt, sobald du die Anstellungsfähigkeit hattest.
Im Sommer hast du entschieden, dass dein Leben – und das deiner Familie – noch einmal den Ort wechseln soll. Es gibt viele Gründe dafür, und nicht alle müssen wir alle verstehen. Mancher ist heute traurig, und das darf so sein. Manch eine ist heute fröhlich und freut sich mit dir, und das darf auch so sein. Und manche sind vielleicht beides gleichzeitig, und das darf auch so sein. In diesem Leben bleibt es bei Bruchstücken, die wir in Gottes gute Hände legen. Wir alle haben einander nur geliehen.
Mit dir schauen wir auf viele gute Erinnerungen zurück. Auf Gemeindefreizeiten und Krabbelgottesdienste, auf viele kreative Aktionen. Auf Taufen in der Lippe, auf fröhliche und gute ökumenische Freundschaft. Auf manche Entscheidung auch: Gemeinsam mit dir haben wir die Gnadenkirche entwidmet, den Umbau des BAZ auf den Weg gebracht und den Anbau an der Kreuzkirche beschlossen. Mutig hast du direkt im ersten Jahr in der Pfarrstelle in den Vorsitz im Presbyterium übernommen.
Dazu kommen viele persönliche Kontakte mit Menschen in der Gemeinde und dieser Stadt. Seelsorgegespräche, kurze und lange, Begegnungen bei Taufen, Trauungen und Trauerfeiern. Dabei haben wir spüren können: Du hast dein Herz bei Jesus Christus, und voller Liebe hast du das mit uns geteilt.
Liebe Gemeinde,
für Sie beginnt jetzt eine Zeit des Wartens, sozusagen ein Advent, ein bisschen früher als sonst. Für eine Zeit lang wird Pfarrer Hellmers allein Ihr Seelsorger sein, unterstützt von den Kolleginnen und Kollegen hier in der Stadt. Wir arbeiten daran, die Stelle von Pfarrerin Bongers noch einmal zu besetzen. Dazu werden Sie hoffentlich bald Konkreteres erfahren. Bis dahin bitte ich Sie um Verständnis: Sie werden merken, dass für eine Zeit nur ein Pfarrer da ist.
Wenn du jetzt aufbrichst, liebe Denise, senden wir dich voller Dankbarkeit und mit Segen für deine Familie und dich und deinen Diensten in der neuen Kirchengemeinde. Das Lernen und Wachsen wird weitergehen und gleichzeitig wissen wir, dass du eine ganze Menge guter Ideen und Erfahrungen von hier mitnimmst.
Bleib mit dem Herzen bei Jesus Christus, denn:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)
Amen.
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