07/11/2025 0 Kommentare
Auferstehungskirche entwidmet
Auferstehungskirche entwidmet
# Neuigkeiten

Auferstehungskirche entwidmet
Die Auferstehungskirche in Bottrop-Batenbrock soll zur evangelischen Kita werden. Das Presbyterium hatte den Plänen schon im Sommer zugestimmt, jetzt vollzog die Gemeinde die Entwidmung des 1961 eingeweihten Gotteshauses. Die Entwidmung ist der letzte Gottesdienst in einer Kirche, bevor sie umgebaut oder abgerissen wird. Damit wird deutlich, dass der Raum nicht mehr besonders dem Gottesdienst gewidmet ist und die Gemeinde neue Wege und neue Räume für die Zukunft sucht.
Die Auferstehungskirche wurde 1959/1960 nach Plänen des Darmstädter Architekten Peter Grund errichtet. Er hatte das Ensemble mit dem Pfarrhaus geplant, das schon 1958 eingeweiht und vom damaligen Pfarrer Werner Leidig bezogen wurde. Eine Visitation des damaligen Kirchenkreises Recklinghausen hatte den Anstoß für ein landeskirchliches Unterstützungsprogramm für das Ruhrgebiet gegeben: Jeder Stadtbezirk sollte eine eigene Kirche haben, die „Kirche vor Ort“ sollte programmatisch Wirklichkeit werden. Die Kirchengemeinde kaufte das Grundstück an der Beckstraße für 14.316 DM und baute für rund 510.000 DM Pfarrhaus und Kirche. Einen beträchtlichen Teil musste die Gemeinde selbst aufbringen und führte dazu über viele Jahr eine Haustürsammlung durch. Am 1. August 1959 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Er erhält neben kirchlichem Schrifttum auch eine Plakette des Deutschen Evangelischen Kirchentags, der im August 1959 in München stattfand.
Im September 1960 wurde die Kirche geweiht, anderthalb Jahre später erhielt die Kirche ihre fünf Glocken, die in der Tonlage auf die Glocken der Pfarrkirche St. Josef abgestimmt waren. In der Zwischenzeit war die Ev. Kirchengemeinde Bottrop aufgeteilt worden, die Auferstehungskirche wurde so zur Heimat der jungen Ev. Kirchengemeinde Bottrop-Batenbrock. Sieben Jahre später kam die große Orgel in die Kirche, für die Gemeindemitglieder rund 70.000 DM an Spenden gesammelt hatten.
Eine Generalsanierung war bereits nach 13 Jahren nötig. Vor allem um die Orgel machte man sich Sorgen: Mangelnde Luftfeuchtigkeit griff das Holz des Instruments an. Die WAZ berichtete damals: „Der Organist half sich bisher damit, dass er Wannen mit Wasser in die Orgel stellte und sie so einigermaßen feucht hielt.“
Bis zum Ruhestand von Pfarrer Friedemann Kather feierte die Gemeinde regelmäßig sonntags Gottesdienst in der Auferstehungskirche. Die Kindertagesstätte, die sich in einem Anbau hinter der Kirche befindet, soll nun erweitert werden, dafür wird der Kirchraum umgebaut. Die Jugendeinrichtung "OT Batenbrock“ bleibt erhalten, ebenso wie das mehrere Quadratmeter große Rosettenfenster. Es wurde nach einem Entwurf von Peter Grund gefertigt und trägt den Untertitel: „Aus einer dunklen Höhle/Welt bricht das Licht zum Himmel empor.“ Das jetzige Fenster ist allerdings nicht mehr das Original: Es musste nach gut 20 Jahren im Jahr 1983 gegen einen Nachbau ausgetauscht werden, weil Korrosion das Gerippe aus Stahl angegriffen hatte.
Superintendent Steffen Riesenberg vollzog die Entwidmung und erinnerte die rund 80 anwesenden Gemeindemitglieder daran, dass der Auftrag und die Verheißung der Gemeinde nicht in den Gebäuden, sondern in der Gemeinschaft wohnt. Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy, seit einigen Jahren für den Bezirk Batenbrock zuständig, überbrachte die Grüße von Oberbürgermeister Bernd Tischler und von Pfarrer i.R. Friedemann Kather. Bei Kaffee und Kuchen wurden Erinnerungen an das Gemeindeleben in und um die Auferstehungskirche geteilt.
Kommentare