Erwachensenbildung mit christlichem Menschenbild

Erwachensenbildung mit christlichem Menschenbild

Erwachensenbildung mit christlichem Menschenbild

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Erwachensenbildung mit christlichem Menschenbild

Die Frage nach ihren persönlichen Stärken konnte unsere heutige ZukunftsGestalt schon in ihrem Bewerbungsgespräch schlecht beantworten. Dabei ist Bildungsreferentin Janina Keßler ein sehr kreativer Mensch. In ihrem Kopf ist es eigentlich selten ruhig, sondern ständig ploppen Ideen und Themen auf. Und sie reagiert zumeist auf Herausforderungen optimistisch und ist gut darin gemeinsam Lösungen zu finden - Mutlosigkeit bei Hürden oder Komplikationen ist nicht ihr Ding. 

Seit einem halben Jahr verantwortet sie die Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten und hat in dieser kurzen Zeit all diese Stärken schon gekonnt eingebracht.  

Name: Janina Keßler

Alter: 36

Job: Referentin für Erwachsenenbildung


Warum hast du dich für einen Job beim Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten (für Kirche) entschieden? 

Nachdem ich 9 Jahre in einer Kirche für junge Menschen im Bistum Essen gearbeitet habe, war es Zeit, mich beruflich ein bisschen umzuorientieren. Da kam mir die Stellenanzeige des Kirchenkreises sehr gelegen: Bildungsarbeit habe ich als Sozialarbeiterin schon neben dem Studium immer wieder gemacht und diese mit christlichem Hintergrund verknüpfen zu können, fand ich eine gute Sache. Denn klar kann man Bildungsarbeit auch einfach so machen, aber sie mit einem christlichen Menschenbild zu verbinden, sie als etwas zu sehen was stärkt und aufrichtet und auch Gott in den vielen kleinen Zwischentönen dieses Arbeitsbereichs mitzudenken, finde ich spannend.

Was macht eigentlich eine Bildungsreferentin? Was ist das Ziel der Ev. Bildungsarbeit? Wen willst du erreichen?

Es gibt eigentlich zwei große Aufgabenfelder: Zum einen bespreche ich mit ehrenamtlichen oder freiberuflichen Kursleitungen oder den Verantwortlichen aus den Gemeinden deren Angebote, schaue wo ich sie bei ihren Kursen oder Reisen unterstützen kann, und bin dann auch die Schnittstelle zur Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung, wo ich die Angebote anmelde, damit sie über das Weiterbildungsgesetz des Landes NRW gefördert werden können. Zum anderen ist meine Aufgabe auch selber Bildungsveranstaltungen zu organisieren, aktuelle Themen im Blick zu haben, zu eruieren, was es gerade für Bedarfe an (Fort-)Bildung gibt. Ziel von Ev. Bildungsarbeit ist es Menschen ganzheitliches und lebenslanges Lernen zu ermöglichen, Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, Ihnen Strategien mit an die Hand zu geben ihr eigenes Leben, aber auch die Welt und Gesellschaft als glaubende Menschen (mit) zu gestalten. Erstmal sind die Angebote offen für alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Religion oder Konfession - das finde ich auch richtig gut, dass das so ist. Aber natürlich habe ich bei der Planung ein besonderes Augenmerk auf die Menschen in Gladbeck-Bottrop-Dorsten. Ich arbeite ja für den Kirchenkreis und möchte natürlich gerne für die Menschen, die sich hier zu den Gemeinden zugehörig fühlen, Angebote schaffen, die für sie hilfreich und attraktiv sind. 

Seit dem du im Amt bist, gibt es verstärkt Kooperationen mit Bildungsreferentin Julia Borries vom Nachbarkirchenkreis. Warum bündelt ihr eure Kräfte und was versprichst du dir davon? 

Das hat zuerst einen ganz pragmatischen Grund: Manchmal denkt es sich zu zweit einfach besser als allein. Zu zweit hat man mehr Perspektiven, mehr Ideen, mehr Kontakte - und manchmal aus mehr Spaß ;-)

Vor einigen Jahren gab es einen Beschluss, dass die Erwachsenenbildung im Gestaltungsspielraum - als in Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten - verstärkt gemeinsam arbeiten soll. 

Mein Start im Januar war ein guter Zeitpunkt das nochmal aktiv anzugehen und bisher klappt das richtig gut. Julia und ich haben dieses Jahr das Thema Demokratie in den Blick genommen, weil wir das in diesen Zeiten als besonders dringlich empfunden haben und freuen uns jetzt auf den gemeinsamen Fachtag am 26.09.2025.

Was bedeutet für dich der Glauben, welchen Stellenwert hat er in deinem Leben?

Für mich ist mein Glaube ständiger Begleiter, der es mir manchmal leicht und manchmal auch nicht so leicht macht. Da ist zwischen dem wohligen Gefühl des Getragen- und Behütet Seins, einer Hoffnungsperspektive und einem Urvertrauen, der Herausforderung von Nachfolge, bis hin zum richtigen Struggle in dem ich vieles in Frage stelle echt alles dabei. Aber gerade das macht meinen Glauben für mich so spannend. Ihn zu überprüfen, zu hinterfragen, zu testen, ihn voller Freude mit anderen zu teilen und zu vertrauen - das ist für mich ein großer Gewinn für mein Leben. 

Wie stellst du dir die Kirche der Zukunft vor? 

Es gibt ja tausend kluge strategische, pastorale Ideen wie Kirche zukünftig sein müsste. Für mich ist der Grundgedanke aber relativ simpel: Kirche - und dazu gehören für mich alle Menschen, egal ob Haupt- oder Ehrenamtliche, Menschen, die sehr nah dabei oder weiter entfernt sind - muss auf ganz unterschiedlichen Wegen von Gott erzählen können. Von dem, was im Leben tragen kann. Von Zweifeln und Hoffnungen, von Perspektiven, von dem, was Menschen Orientierung schenkt und warum Glauben ihr Leben wertvoll macht. Ich glaube, dass solche Geschichten begeistern können - oder zumindest Interesse wecken. Egal ob Sie im Gottesdienst, unterwegs, oder in der Kneipe erzählt werden. Gott ist da, wo Leben passiert, und meine Überzeugung ist, dass wir möglichst verschieden Wege und wenig Barrieren brauchen, damit Menschen die Gelegenheit haben, damit in Kontakt zu kommen. 

Wenn du nicht Kirche machst, was machst du dann? 

Ich bin gerne in der Natur unterwegs, sitze mit Vorliebe am Lagerfeuer und singe, mag Live-Musik und Tanz, gemütliche Treffen in kleinen Cafés und tue auch in meiner Freizeit jede Menge kreatives Zeug.

Dein Lieblingspsalm?  

Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. / Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. (Psalm 16,11) Nach dieser Lebensfülle zu suchen - in den kleinen Dingen, im Gegenüber, in Stille, Begegnung, Schöpfung - achtsam nach ihr Ausschau zu halten, das macht mein Leben reich. 

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