Liebe Leute hier in Hervest, aus der Kirchengemeinde, aus der Ökumene, aus der Nachbarschaft,

Richtfeste sind selten geworden in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen. Es gab Zeiten, da kam das öfter vor. Zwei Generationen vor uns, da wurden Kirchen und Gemeindehäuser und Kitas gebaut, und keine Gemeinde, die nicht wenigstens ein oder zwei Bauprojekte am Laufen hatte. Und wenn dann eine Pfarrerin oder ein Pfarrer verabschiedet wurde, dann hat man zurückgeblickt und natürlich erwähnt, für welche Neubauten die Pfarrerin oder der Pfarrer verantwortlich war.

Abbrechen hat seine Zeit, Bauen hat seine Zeit. Die andere Seite kennen Sie hier in der Kirchengemeinde ja auch: Das Barkenberger Zentrum wird zur Kita umgebaut und die Gnadenkirche in Wulfen haben wir vor zwei Jahren entwidmet. Um so schöner, dass hier an der Kreuzkirche neue Räume gebaut werden und damit ein neuer Treffpunkt im Viertel und für die Gemeinde entsteht. Das ist die Aufgabe von unseren Gebäuden: Sie sollen Orte sein, an denen wir Gott loben und den Menschen dienen.

Denn wir sind die Generation, bei deren Verabschiedung man erzählen wird, wie wir die vielen Umbauprozesse gestaltet haben. Wie wir mit unseren Gemeinden Kirchen geschlossen und Orte aufgegeben und umgestaltet haben. Ob wir mutlos kleiner geworden sind oder ob wir mutig investiert haben: Zeit, Geld und manche Hoffnung auch. Und ob wir dabei unserem Auftrag treu geblieben sind, in Wort und Tat von der Liebe Gottes zu erzählen.

Die Kirche Christi wird nämlich nicht mit Steinen gebaut, sondern mit Menschen.

Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises möchte ich heute herzlich Dank sagen: Dem Presbyterium als mutiger Bauherrin. Der Architektin, die dieses Haus schon lange geplant hatte. Den Verantwortlichen in der Verwaltung bei Kirche und Kommune, die den Bau begleitet haben. Und vor allem allen Bauleuten und Fachmenschen, die mit viel Herzblut und Expertise hier die Arbeit gemacht haben. Gott segne uns alle, dass wir die Gemeinschaft und den Frieden dieses neuen Raumes schon spüren, während er langsam Gestalt annimmt.

Die Kirche Christi wird nämlich nicht mit Steinen gebaut, sondern mit Menschen.

Ich überbringe Ihnen herzlich die Grüße des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, insbesondere vom Kreissynodalvorstand, und danke Ihnen herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.